Station: Altenhof
Ein kurzer historischer Rückblick
Wann zum ersten Mal Menschen dauerhaft den Fuß auf Altenhofer Gebiet setzten, ist nicht genau zu datieren. Bis zum Auftauchen der ersten sicheren Dokumente sind wir daher nur auf Vergleiche und Rückschlüsse angewiesen. Der bislang älteste Hinweis auf eine dauerhafte Besiedlung des Wendener Landes stammt von 1011. Altenhof wird erstmals namentlich 1416 in einer Urkunde des Klosters Herford genannt.
Unbelegte Quellen sprechen allerdings bereits schon vom Jahr 1150.
In der heutigen Kortemicke hat zu dieser Zeit nachweislich ein Hof gestanden, der den Namen
„Kortenbecke“ trug und der später wüstgefallen ist. „Kortenbeck, ton olden Have in dem Kerspel to Wenden, horich in dat Ampt Schonholthusen“. Weitere Dokumente bestätigen dies. Der Ortsname „Altenhof“ hat vermutlich der Abgrenzung von einer oder mehreren anderen, neueren Hofstellen gedient, etwa nach einer Hofteilung oder Ausweitung der Siedlung.
Im Schatzungsregister von 1536 wird erstmalig
„Aldenhoff“ angeführt. Über „Aldenhoffen“ (1543), „Altenhoff“ (1556), „Aldenhoff“ (1628),„zum Altenhof“ (1705) entstand der Name „Altenhof“ (seit 1880) .
Dass Altenhof möglicherweise bereits um das Jahr 1000 besiedelt wurde, ist aus einer bis heute üblichen Bezeichnung für den Ort als „Höewwingen“ zu schließen. In einer Urkunde von 1740 zu einem Hünsborner Hof werden mehrere Altenhofer Flur- stücke durchgehend als zu „Hövingen“ gehörig bezeichnet. Möglicherweise war dies ein früherer Name einer Siedlung oder eines Einzelhofs, die in das 11. Jahrhundert datiert werden können. Nicht auszuschließen ist, dass „Hövingen“ auch ein früherer Name von Altenhof ist.
Eine weitere Besonderheit ist die Lage von Altenhof an zwei historischen Wegen. Zum einen ist es der Weg am Kölschen Heck entlang, der parallel zur undurchdringlichen Hecke der Nassauischen Befestigung verlief. Gleichzeitig ist dieser Weg Teil eines anderen historischen Landwegs, der unter dem Namen „Römerstraße“ bekannt ist. Dieser führte zunächst von Bonn über das Siegtal, Römershagen, Olpe bis nach Brilon. Nach 1800 wurde der ursprüngliche Verlauf über Olpe aufge- geben und führte über den „Höhenweg“ an Altenhof vorbei über Krombach, Welschen-Ennest nach Brilon.
Der andere, weniger bekannte Weg ist der „Heerweg“. Auf Altenhofer Grund ist die weitgehend gerade verlaufende Trasse heute noch gut zu er- kennen. Es ist der Weg, der von Junkernhees kommend – und dort noch heute Heerweg heißt – zum Heck aufsteigt, den Höhenweg kreuzt, an den Wei- dekämpen und der Dörnschlade vorbeiführt und bei Huppen auf andere mittelalterliche Fernwege traf. An der Stelle, wo der Weg die Grenze nach Altenhof überschreitet, hat auch der „Schlag am Heerweg“, ein bewachter Übergang zwischen Hessen-Nassauischen und Kurkölner Besitztümer gelegen. „Der „Schlag am Heerweg“ war für die Geschichte des gesamten Siegener Raumes von hoher Bedeutung. An der Grenze zwischen Altenhof und den Heesdörfern Junkernhees, Oberhees und Mittelhees haben drei weitere „Schläge“ gelegen.
Das Kölsche Heck, heute mit der Kreisgrenze identisch, trennt übergangslos wie sonst kaum im deutschen Sprachraum, den niederdeutschen (plattdeutschen) Sprachbereich vom oberdeutschen. Zudem ist das in Altenhof noch als lebendige Alltagssprache gebräuchliche „Wendsche Platt“ eine Besonderheit, da es ein moselfränkisches, kein westfälisches Niederdeutsch wie das benachbarte Drolshagener oder Olper Platt ist.
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